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Krieg in der Ukraine

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Frieden aufbauen in Zeiten des Kriegs

Ökumenische Gebetswache der Gemeinschaft Sant’Egidio – Gedenken an die Märtyrer der heutigen Zeit und Gebet um Frieden in der Ukraine

Würzburg (POW) Bei einer ökumenischen Gebetswache haben am Dienstagabend, 12. April, in der Würzburger Marienkapelle zahlreiche Gläubige auf Einladung der Gemeinschaft Sant’Egidio der Glaubenszeugen und Märtyrer der heutigen Zeit gedacht. Die Feier stand besonders unter dem Zeichen der Bitte um Frieden in der Ukraine. „Unser Gedenken ist nicht nur ein Zeichen der Anteilnahme, sondern auch eine Ermahnung an uns in diesen schwierigen Zeiten des Kriegs in der Ukraine“, sagte Pfarrer
Dr. Matthias Leineweber, Rektor der Marienkapelle. Er bat die Gläubigen, an „unsere Geschwister in der Ukraine“ zu denken: „Unser Gebet soll ein Ansporn sein, den Frieden im Herzen zu tragen und Frieden in den Zeiten dieses Krieges aufzubauen.“

In seiner Predigt nahm Bischof Dr. Franz Jung Bezug auf die Geschichte von den drei Männern im Feuerofen. Diese weigern sich, ein goldenes Standbild von König Nebukadnezar anzubeten, und werden zur Strafe in einen Feuerofen geworfen. „Es wird erzählt, dass sie brennen und doch nicht verbrennen, dass sie gefesselt sind und doch frei umhergehen.“ Und eine vierte Gestalt scheine mit ihnen durch den Ofen zu gehen. „Jesus ist der, der hinabsteigt in die Feueröfen dieser Erde“, erklärte Bischof Jung. Man könne an den Prüfungen des Lebens brennen und sich alleine fühlen, doch Jesus schenke Gemeinschaft. Das sei die innere Freiheit der Märtyrer aller Zeiten. „Beten wir um die des Glaubens willen Verfolgten, und für jene, die sich weltweit für Gerechtigkeit einsetzen in den Kriegsgebieten dieser Welt, vor allem im unsäglichen Kampf zwischen Russland und der Ukraine.“ Auch die Kirche könne auf der falschen Seite stehen, gab Bischof Jung abschließend zu bedenken. „Es kann sein, dass wir uns neu bekehren müssen, um zu lernen, wo Jesus uns hinführt.“ Er wünsche der Kirche, dass sie in Konflikten auf der richtigen Seite stehen werde.

Bei den Fürbitten wurde auch der Verantwortlichen aller Völker gedacht und um die Bewahrung der Menschenrechte gebetet. Dann wurden die Namen von Glaubenszeugen aller Konfessionen und auf allen Kontinenten verlesen, die in den vergangenen Monaten und Jahren für ihren Einsatz für das Evangelium, für Arme und Kranke sowie für den Frieden ihr Leben gelassen haben, und Kerzen entzündet. Musikalisch gestaltet wurde die Gebetswache von der Schola der Gemeinschaft Sant’Egidio.

Im Anschluss an die Gebetswache traf Bischof Jung zwei Familien, die vor dem Krieg in der Ukraine geflüchtet sind. Für Andrii Ilchenko und seine Familie war es die zweite Flucht. Im Jahr 2014, als Russland die ukrainische Halbinsel Krim annektierte, seien sie nach Kiew geflohen und hätten sich eine neue Existenz aufgebaut, erzählte er. Er habe eine neue Praxis für Kieferchirurgie eröffnet. Nun mussten sie erneut alles zurücklassen. Sie seien privat bei einer Familie untergekommen. „Wir möchten der Gemeinschaft helfen, die uns geholfen hat. Aber wenn es wieder sicher ist, wollen wir zurückgehen.“

sti (POW)

(1622/0438; E-Mail voraus)

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