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Infos und Ideen zur Coronapandemie

Informationen, Regelungen und Angebote der Kirche in Unterfranken in der Coronakrise.

Hümpfer besucht Josefskrankenhaus

Bundestagsabgeordneter informiert sich über die Arbeit des katholischen Schweinfurter Krankenhauses

Schweinfurt (POW) Ist es sinnvoll, was wir da in Berlin machen? Wo gibt es Verbesserungsbedarf? Diese und viele weitere Fragen hat der Bundestagsabgeordnete Markus Hümpfer (SPD) am Dienstag, 18. Januar, bei seinem Antrittsbesuch im Krankenhaus Sankt Josef in Schweinfurt gestellt. Begleitet wurde der 29-Jährige von Ralf Hofmann, Fraktionsvorsitzender der SPD im Schweinfurter Stadtrat, und Bernadette Rümmelin, Geschäftsführerin des Katholischen Krankenhausverbandes Deutschland (KKVD). Sie hatten den Besuch initiiert, heißt es in einer Mitteilung der Erlöserschwestern.

Alle neuen Bundestagsabgeordneten, die in ihren Wahlkreisen ein katholisches Krankenhaus haben, waren bei Amtsantritt im Herbst 2021 von Rümmelin angeschrieben und zu einem Termin eingeladen worden – mit dem Ziel, die Diskussion mit den Gestaltern vor Ort und den Austausch anzuregen. Auf der Intensivstation schilderte Fachbereichsleiter Thomas Seufert Hümpfer, Hofmann und Rümmelin seine Erfahrungen und Eindrücke der vergangenen zwei Jahre mit der Coronapandemie. „Mein Wunsch an die Politik ist, dass die Pflege im Allgemeinen und die Arbeit, die die Pflegenden leisten, aufgewertet wird“, sagte der Intensivpfleger. Es ginge dabei nicht nur um ein angemessenes Gehalt. Vielmehr müsse die Pflegerelation – wie viele Patienten eine Pflegekraft zu versorgen hat – verbessert werden, sagte Seufert. Dieser Forderung stimmte Pflegedirektor Stefan Werner zu: Die bestehenden Vorgaben, auch was die Pflegebedarfsbemessung und ihre Untergrenzen anbelangt, seien nicht mehr zeitgemäß.

Mit welchen räumlichen und bürokratischen Herausforderungen er und sein Team in der Zentralen Notaufnahme zu kämpfen haben, erfuhren die Besucher von Chefarzt Christian Knöchlein. Anschließend besuchten Rümmelin, Hofmann und Hümpfer die Abteilung Akutgeriatrie, die jüngste Station des Krankenhauses Sankt Josef. Hier stand das Thema Altersmedizin im Mittelpunkt und welche Anforderungen an ein Krankenhaus damit verbunden sind.

Sichtlich beeindruckt kehrten die Besucher von ihrem Rundgang mit Krankenhausdirektor Norbert Jäger und Schwester Lydia Wießler, der Ordensbeauftragten, zurück. In einer Gesprächsrunde mit Generaloberin Schwester Monika Edinger und Kongregations-Geschäftsführer Martin Stapper wurden zahlreiche Themen besprochen, unter anderem die geplante Erweiterung des Krankenhauses. Hümpfer zeigte sich erfreut darüber, dass der Träger beabsichtigt, zu investieren, und betonte, dass beide Krankenhäuser in Schweinfurt sichere Standorte seien.

Für weiteren Gesprächsstoff sorgte der Austausch über die Ausgleichszahlungen durch Corona, die im Koalitionsvertrag festgelegte Anpassung des kirchlichen Arbeitsrechts und die Ökonomisierung des Gesundheitswesens. Hierzu bezog die Geschäftsführerin des KKVD klar Stellung: „Wir brauchen mehr Pflegepersonal, um den Bedarf an gesundheitlichen Dienstleistungen bei einer alternden Gesellschaft decken zu können.“ Regionale Strukturen müssten neu gedacht werden, auch, was alles in ein Pflegebudget hineingerechnet werden soll. Zudem sollte überlegt werden, ob bestimmte Aufgaben nicht von Hilfskräften übernommen werden können. „So wird die Pflege professionalisiert und unterstützt“, bekräftigte Rümmelin. Von den Politikern wünsche sie sich, dass diese sich über Fraktionsgrenzen hinweg, ja sogar über die Legislaturperiode hinaus und ohne bestimmte Interessen zu berücksichtigen zusammensetzen und Lösungen erarbeiten.

Hümpfer erkundigte sich bei den Anwesenden über deren Meinung zu einer Impfpflicht. „Ich bin für eine allgemeine Impfpflicht“, sagte Stapper. „Denn nicht wir im Gesundheitswesen sind Pandemietreiber.“ Krankenhausdirektor Jäger belegte das mit Zahlen und sagte, dass über 90 Prozent der Mitarbeitenden im Krankenhaus Sankt Josef geimpft sind. „Die Impfbereitschaft hier im Haus ist sehr hoch“, bestätigte Wießler. Rümmelin zeigte ebenso wie alle anderen Verständnis dafür, dass die Bundestagsabgeordneten eine schwierige Diskussion und keine leichte Entscheidung haben werden. „Wenn es keine Mehrheit für die allgemeine Impfpflicht geben wird, dann muss die einrichtungsbezogene fallen“, gab sie Hümpfer mit auf den Weg. Der Bundestagsabgeordnete dankte zum Abschied für die vielen Eindrücke und die interessanten Antworten auf die eingangs gestellten Fragen. „Für die Zukunft würde ich mir wünschen, dass wir regelmäßig in Kontakt bleiben.“

(0422/0095; E-Mail voraus)

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