Passend zum Jahresmotto aus dem Jahr 2020 „Die Länge und Breite, die Höhe und Tiefe der Liebe Christi erkennen, die alle Erkenntnis übersteigt“, hat Bischof Franz in seinem Hirtenwort am ersten Fastensonntag zum kontemplativen Gebet aufgerufen. Doch was hat das eine mit dem anderen zu tun? Und was ist das kontemplative Gebet? Und was hat es mit dem Jahresmotto auf sich?
Bei der Kontemplation geht es darum, das Wirken Gottes und den Namen „Jesus Christus“ im eigenen Leben wahrzunehmen, erklärt Kontemplationsexperte Pfarrer Matthias Karwath. Daher kommt auch der Begriff Kontemplation, der aus dem Lateinischen abgeleitet ist und so viel bedeutet wie betrachten oder schauen. Man betrachtet also Jesus und ruft beständig und aufmerksam seinen Namen „Jesus Christus" an. Das macht man in einer ruhigen Sitzhaltung in Stille. Der Rhythmus des Atems und die Wahrnehmung der Hände können helfen, Gott stärker zu spüren. Die Kontemplation lenkt die Aufmerksamkeit von der „Zerstreuung unseres Lebens“, also des Alltags und den damit verbundenen Problemen, hin zu mehr Achtsamkeit gegenüber unseren Mitmenschen und der Schöpfung.
Die Kontemplation kommt vom „Ein-Wort-Gebet“ der Wüstenväter, das waren frühchristliche Mönche. Sie nutzten den Namen „Jesus Christus“ zum stillen Gebet. Dieser Name wird auch im Brief an die Epheser deutlich. „Durch den Glauben wohne Christus in euren Herzen, in der Liebe verwurzelt und auf sie gegründet. So sollt ihr mit allen Heiligen dazu fähig sein, die Länge und Breite, die Höhe und Tiefe zu ermessen und die Liebe Christi zu erkennen, die alle Erkenntnis übersteigt. So werdet ihr erfüllt werden in die ganze Fülle Gottes hinein.“ Aus diesem Brief wurde auch das Jahresmotto für das Jahr 2020 von Bischof Dr. Franz Jung abgeleitet.