Heute gibt es im Laufe des Kirchenjahres fünf wichtige Marienfeste. Einige davon sind im Kirchenkalender sogar als Hochfeste ausgewiesen, ihre Liturgie ist besonders feierlich mit eigenen Texten und Gebeten ausgestattet.
Das Hochfest Mariä Erwählung am 8. Dezember: Gefeiert wird der Glaube, dass Maria von Gott auf besondere Weise auserwählt und ohne Erbschuld ist. Das Hochfest der Gottesmutter Maria am 1. Januar: Als eines der ältesten Marienfeste, nahe an Weihnachten, betont es, dass Maria die Mutter des Gottessohnes geworden ist. Das Fest Mariä Heimsuchung am 2. Juli: Diesem Marienfest liegt der biblische Bericht vom Besuch Marias bei ihrer Verwandten Elisabeth zugrunde. Der Festtermin liegt acht Tage nach dem Geburtsfest des Sohnes der Elisabeth, Johannes des Täufers. Das Fest Mariä Geburt am 8. September: Es ist neben Weihnachten und dem Geburtsfest von Johannes dem Täufer das dritte Geburtstagsfest im Kirchenjahr. Mariä Aufnahme in den Himmel wird als Hochfest am 15. August gefeiert. Schon seit früher Zeit ist ein "Tag der Gottesmutter Maria" bekannt, der sich rasch zu einem Fest des "Heimgangs" Marias entwickelte. Durch Papst Pius XII. erfolgte 1950 die dogmatische Definition der leiblichen Aufnahme Marias in den Himmel.
Marienmonat Mai, Rosenkranzmonat Oktober
Darüber hinaus hat die katholische Volksfrömmigkeit Maria während zwei Monaten im Jahr in besonderer Weise verehrt: Im Marienmonat Mai und im Rosenkranzmonat Oktober. Seit dem Mittelalter sind besondere Maiandachten bekannt, die römische und germanische Maifeiern zu christlichen Feiern verändern wollten. Seit dem 17. Jahrhundert wird in der katholischen Kirche den ganzen Monat Mai hindurch Maria täglich besonders verehrt.
Grundlage der Marienverehrung sind ihr gläubiges Vertrauen und ihr Gehorsam auf den Anruf Gottes hin. Dadurch wurde Maria zur Mutter aller Glaubenden und zum Urbild der Kirche. Wohl auch aus diesem Grund galt an seinem ersten Arbeitstag nach der Wahl der Besuch von Papst Franziskus der römischen Marienkirche und Basilika Santa Maria Maggiore. Sein Vorgänger Benedikt XVI. hat es einmal so formuliert: "Je näher der Mensch Gott ist, desto näher ist er den Menschen. Das sehen wir an Maria. Der Umstand, dass sie ganz nahe bei Gott ist, ist der Grund dafür, dass sie auch den Menschen so nahe ist."