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Impulse

Unterschiedlichste Autoren im Bistum Würzburg veröffentlichen regelmäßig spirituelle Texte in Tageszeitungen, im Internet oder in Druckwerken. Die Interpretationen der christlichen Botschaft bestärken im Glauben, im alltäglichen Leben und regen zum Nachdenken an. Einige dieser Texte stellen wir hier für Sie zusammen.

Kreuzwort

Hier lieben, lachen und streiten sich...

Für einen Besuch zu einem Taufgespräch stehe ich vor einer Haustür, klingele und warte bis jemand öffnet. Derweil lasse ich das schöne selbstgemachte Schild am Eingang auf mich wirken. Da steht: „Hier leben, lieben, lachen und streiten sich...“ Dann folgen fünf Vornamen und der Familienname.

Ja, denke ich, so ist es und so soll es sein. Zum guten Leben gehören Gemeinschaft und Beziehung. Nähe und Liebe sind das Beste, was es im Leben gibt. Aber das ist eben nicht nur Lachen, sondern auch Streit. Im ausgetragenen Streit zeigt sich, wie stabil die Liebe ist. Es ist gut, das zu akzeptieren.

Viele einsame Menschen würden viel drum geben, so leben zu können, so ein Familienschild an die Wohnungstür hängen zu können.

Nicht nur in der Kleinfamilie, in allen Gemeinschaften geht es um Nähe und liebevolle Beziehung. Immer gibt es Lachen und Streiten.

Ein Blick in die Bibel zeigt, dass Streit auch zur Gottesbeziehung gehört. In Psalm 85 betet ein Mensch: „Gott, du bist unsere Hilfe, stell uns wieder her! Sei nicht länger so aufgebracht gegen uns! Willst du denn für immer auf uns zornig sein?“ Im Alten Testament streitet sich Gott viel mit seinem Volk. Er hat es aus der Sklaverei befreit und ihm seine Schuld vergeben. Er verspricht seinem Volk Frieden, aber er erwartet Gerechtigkeit.

Bei Gott ist es wie in einer Familie. Lieben, lachen und streiten gehören zusammen. Ich kann mich furchtbar über eins meiner Kinder ärgern - aber es ist immer mein Kind und die Liebe wird wegen des Streits nicht weniger.

Angenommen, Gott schaut aus dem Himmel in unsere Welt, in unser Land, in unsere schöne Landschaft am Untermain. Was sieht er? Wie gehen wir miteinander um? Wie gehen wir mit Fremden um? Wie mit seiner Schöpfung? Worüber würde er sich freuen? Worüber würde er lachen? Was würde ihn ärgern?

Kirche ist nicht nur dazu da, um zu hören, dass der liebe Gott uns immer liebhat. Denn Gott will etwas: Gerechtigkeit und Frieden. Denkt also daran, wenn ihr in eine Kirche geht: Da liebt, lacht und streitet sich Gott mit seiner Gemeinde.

Pfarrer Christian Riewald,  Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Kahl-Karlstein