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Impulse

Unterschiedlichste Autoren im Bistum Würzburg veröffentlichen regelmäßig spirituelle Texte in Tageszeitungen, im Internet oder in Druckwerken. Die Interpretationen der christlichen Botschaft bestärken im Glauben, im alltäglichen Leben und regen zum Nachdenken an. Einige dieser Texte stellen wir hier für Sie zusammen.

Kreuzwort

Gottes Wirbelwind

Pfingsten ist das christliche Fest mit Fragezeichen, oder?

Weihnachten und Ostern haben auch in der nicht-kirchlichen Gesellschaft eine Bedeutung. Aber was sollen wir mit Pfingsten anfangen? Dabei hat es die Botschaft dieses Festes in sich! Da ist die Rede von Gottes Geist, von einer Kraft, die alles auf den Kopf stellt. Die Vertrauten Jesu, die nach seinem Tod verzweifelt und ängstlich waren, trauen sich auf die Straße und reden frei heraus, dass sie diesen Jesus als lebendig erfahren haben. Fremde Menschen aus aller Welt hören sie in ihrer eigenen Sprache reden. Wie das? Ist das nur eine fromme Geschichte? Was könnte der tiefere Sinn sein, der auch uns heute etwas sagen kann?

Wenn wir dieser Geistkraft Gottes trauen, wird Verständigung möglich über alle Barrieren hinweg, die wir zwischen uns aufgebaut haben. Der Geist Gottes führt Menschen zusammen und schafft Raum für Gemeinschaft und Miteinander – trotz und in aller Verschiedenheit.

In der hebräischen Bibel steht für Gottes Geist das Wort ‚Ruach‘. Es ist ein weiblicher Begriff und bezeichnet die Kraft, die im Wind und Sturm spürbar wird, kann aber auch mit Atem, Lebenskraft oder schöpferische Kraft übersetzt werden. Es geht dabei um Bewegung, Weite, Raum und Vitalität. Die ‚Ruach’ lässt sich nicht in einen Begriff fassen, lässt sich nicht definieren. Sie lässt sich in keinen Glaubenssatz einfangen und lässt sich nicht vorschreiben, wo sie wirken darf und wo nicht. Mal kommt sie wie ein zarter Hauch, mal wie ein Wirbelwind und manchmal stört sie auch, indem sie allzu Gewohntes in Frage stellt.

In einem Liedtext heißt es: „Komm, Ruach, komm, erfülle unsre Herzen, komm, Ruach komm, lass spüren deine Kraft“. Wir hoffen auf eine Kraft, die uns ermutigt, für unsere Überzeugung einzutreten, und die uns Einhalt gebietet, wenn wir dabei unsere Meinung als einzig wahre betrachten. Wir bitten um eine Kraft, die es möglich macht, dass Menschen einander wahrnehmen und akzeptieren. Gottes Geist kann heilen und versöhnen, kann ungeahnte Quellen in uns sprudeln lassen. Wenn die Ruach Gottes uns erfüllt, können wir beherzt den nächsten Schritt gehen in ein Leben, in dem die Hoffnung blüht.

Brigitte Glaab, alt-katholische Priesterin, Aschaffenburg