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Impulse

Unterschiedlichste Autoren im Bistum Würzburg veröffentlichen regelmäßig spirituelle Texte in Tageszeitungen, im Internet oder in Druckwerken. Die Interpretationen der christlichen Botschaft bestärken im Glauben, im alltäglichen Leben und regen zum Nachdenken an. Einige dieser Texte stellen wir hier für Sie zusammen.

Gedanken zum Evangelium – Dritter Adventssonntag

Frage zum Kennenlernen

Wer oder was sind Sie? Und wer oder was sind Sie sicher nicht?

Evangelium

Ein Mensch trat auf, von Gott gesandt; sein Name war Johannes. Er kam als Zeuge, um Zeugnis abzulegen für das Licht, damit alle durch ihn zum Glauben kommen. Er war nicht selbst das Licht, er sollte nur Zeugnis ablegen für das Licht. Und dies ist das Zeugnis des Johannes, als die Juden von Jerusalem aus Priester und Leviten zu ihm sandten mit der Frage: Wer bist du? Er bekannte und leugnete nicht; er bekannte: Ich bin nicht der Christus. Sie fragten ihn: Was dann? Bist du Elija? Und er sagte: Ich bin es nicht. Bist du der Prophet? Er antwortete: Nein. Da sagten sie zu ihm: Wer bist du? Wir müssen denen, die uns gesandt haben, Antwort geben. Was sagst du über dich selbst? Er sagte: Ich bin die Stimme eines Rufers in der Wüste: Ebnet den Weg für den Herrn!, wie der Prophet Jesaja gesagt hat. Die Abgesandten gehörten zu den Pharisäern. Sie fragten Johannes und sagten zu ihm: Warum taufst du dann, wenn du nicht der Christus bist, nicht Elija und nicht der Prophet? Johannes antwortete ihnen: Ich taufe mit Wasser. Mitten unter euch steht einer, den ihr nicht kennt, der nach mir kommt; ich bin nicht würdig, ihm die Riemen der Sandalen zu lösen. Dies geschah in Betanien, jenseits des Jordan, wo Johannes taufte.    

Johannes 1,6–8.19–28

Wer bin ich eigentlich?“ Manchmal frage ich mich das selbst: wer oder was ich eigentlich bin. Für meine Kinder bin ich die „Aufräum-Maschine“, die immer hinter ihnen herlaufen darf, um deren ganzes Chaos wieder zu beseitigen. Ich bin diejenige, die ständig für sie sorgen und alles organisieren darf oder muss. Für meine Freunde aber bin ich ein offenes Ohr oder diejenige, die sich selbst einmal aussprechen kann. Für meinen Mann bin ich die Partnerin und für meine Eltern wiederum bleibe ich wahrscheinlich ewig ihr Kind. Auf der Arbeit bin ich die Kollegin oder die Seelsorgerin.

An manchen Tagen bin ich die Gutgelaunte, die andere motiviert – an anderen Tagen wie­derum bin ich diejenige, die etwas Zuspruch gebrauchen könnte.

Wer bin ich eigentlich?

Manchmal ist es ganz schön schwer, sich diese Frage selbst zu beantworten. Noch viel schwerer ist es, anderen Menschen hierauf eine Antwort zu geben. Wir stecken in so vielen unterschiedlichen Rollen und Situationen. Doch was ist das, was uns wirklich ausmacht?

Im Evangelium wird Johannes mehrmals von den Priestern und Leviten gefragt: „Wer bist du?“ Doch Johannes sagt ihnen nicht, wer er ist, sondern erst einmal, wer er nicht ist: „Ich bin nicht der Christus ... nicht Elija.“ Erst nach dem dritten Anlauf reagiert Johannes auf die Frage mit der Antwort: „Ich bin die Stimme eines Rufers in der Wüste.“

Vielleicht ist es manchmal gar nicht so einfach, zu sagen, wer man ist oder was man will; es ist einfacher, erst einmal zu erzählen, wer oder was man sicherlich nicht ist oder nicht kann. Wenn man Ihnen heute diese Frage stellen würde: „Wer bist du?“, was würden Sie darauf antworten?

Wer oder was sind Sie? Und wer oder was sind Sie sicher nicht? Wem fühlen Sie sich zugehörig? Mit was oder mit wessen Ansichten und Lebensentwürfen können Sie sich identifizieren? Und: Wer oder was passt so gar nicht in Ihre Weltanschauung und in Ihr Lebensbild?

Wer bist du?

Vielleicht kann die Zeit des Advents eine Gelegenheit für uns sein, wieder einmal in uns zu gehen und uns selbst wieder ein Stückchen besser kennenzulernen.

Das will ich uns allen wünschen, Ihre Barbara Stockmann.

Barbara Stockmann (barbara.stockmann@bistum-wuerzburg.de) ist Pastoralreferentin
im Pastoralen Raum Karlstadt- Arnstein-Zellingen und Mutter von drei Kindern.