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Impulse

Unterschiedlichste Autoren im Bistum Würzburg veröffentlichen regelmäßig spirituelle Texte in Tageszeitungen, im Internet oder in Druckwerken. Die Interpretationen der christlichen Botschaft bestärken im Glauben, im alltäglichen Leben und regen zum Nachdenken an. Einige dieser Texte stellen wir hier für Sie zusammen.

Wort zum Wochenende

Am Sonntag ist Muttertag…

Tatsächlich werden unsere Gottesdienste mehrheitlich von Frauen besucht, so Pfarrerin Tanja Vincent.

in England. Der wird dort am mittleren Sonntag der Passionszeit, also der Vorbereitungszeit auf Ostern gefeiert. Ob das der Grund ist, warum in der Evangelischen Kirche in Bayern seit nunmehr 20 Jahren an diesem Sonntag der Frauensonntag gefeiert wird?

Ist es noch notwendig, zeitgemäß, einen solchen Sonntag zu haben? Das wird gefragt – in einer Zeit, in der es neben der Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen zu Recht auch um die Rechte vieler anderer, benachteiligter Gruppen geht.

Tatsächlich werden unsere Gottesdienste mehrheitlich von Frauen besucht. Je höher man in der Hierarchie unserer Kirche schaut, desto männlicher wird sie aber. So war es ein wichtiger, und eben auch nötiger Schritt, dass die Evangelische Landessynode in Bayern im vergangenen Herbst eine Frauenquote von 40-60% für kirchliche Leitungsämter beschlossen hat.

Daran im März nochmal erinnert zu werden, passt, ist es doch ohnehin der Monat der Frauenthemen. Am 1. März ist der equal-care day, der für eine gerechte Aufteilung der Sorge-Arbeit steht, der equal-pay-day (gleicher Lohn für gleiche Arbeit) folgt am 7. März, in diesem Jahr zeitgleich mit dem Weltgebetstag, und am 8. März ist internationaler Frauentag. Im neu gewählten Bundestag sinkt der Anteil der Frauen von ca. 35 auf 32,4 Prozent. Ein Sonntag, an dem Frauen im Zentrum stehen, ist also erforderlich – und hilft auf dem Weg zu einer gleichberechtigten Kirche und Gesellschaft.

In diesem Jahr stehen im Gottesdienst zum Frauensonntag "Ruth und Noomi" im Mittelpunkt. Es sind ihre Worte, die viele Paare bei der Trauung begleiten: „Wo du hingehst, da will ich auch hingehen. Dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott.“ (Ruth 1,16) Das sagt in der Geschichte Ruth zu ihrer Schwiegermutter Noomi, nachdem diese ihren Mann und einige Zeit später ihre beiden Söhne verloren hatte. Als Witwen ohne Kinder gehören die beiden Frauen zu den sozial Schwächeren. Nicht einfach, noch dazu wo Noomi zuvor eingewandert war, um ein besseres Leben zu finden, und jetzt alt und unversorgt war. Sie will zurück, am besten allein, um niemandem zur Last zu fallen. Doch Ruth stellt sich an ihre Seite, begleitet sie und übernimmt Verantwortung für beide. Durch ihre Solidarität gelingt es den beiden Frauen, neu anzufangen. Der Glaube an Gott, der sie liebt und begleitet, trägt sie dabei.

Eine Kirche und eine Gesellschaft, in der wir gegenseitig unsere individuellen Fähigkeiten schätzen und füreinander einstehen, Zusammenhalt pflegen und das Miteinander von Frauen und Männern selbstverständlich ist – wie schön könnte das sein. Vielleicht hilft so ein Frauensonntag, einen kleinen Schritt in diese Richtung zu gehen…

Pfarrerin Tanja Vincent, Evangelische Kirchengemeinde d. Deutschhaus-Erlöser