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Advent und Weihnachten 2024

Unsere Artikel, Audio- und Videobeiträge zur Advents- und Weihnachtszeit 2024

Weihnachten feiern – gerade wegen schlechter Nachrichten

Bischof Dr. Franz Jung: An Weihnachten geschieht ein wunderbarer Tausch – Aufruf zum Einsatz für Kranke, Schwache und Menschen am Rande – Feierliche Gottesdienste im Kiliansdom

Würzburg (POW) „Wir müssen Weihnachten feiern, weil es so viele schlechte Nachrichten gibt. Gott ist genau in diese Welt gekommen, um uns von innen her das Licht zu schenken, das niemand auszulöschen vermag.“ Das hat Bischof Dr. Franz Jung in seiner Predigt am Hochfest der Geburt des Herrn, 25. Dezember, im Würzburger Kiliansdom gesagt.

Das schönste Lob, das man Christen an Weihnachten machen könnte, sei der Satz: „Wahrhaftig, sie sind wie ausgetauscht.“ An Weihnachten vollziehe sich ein wunderbarer Tausch, der Orte, Rollen und Güter umfasse. „Gott nimmt unser menschliches Leben an in seinem Sohn. Im Gegenzug erhalten wir Menschen dafür Anteil an seinem göttlichen Leben.“ Gott vollziehe diesen Tausch, bei dem er sein Vermögen verschleudere, weil er an die Menschen glaube. Das sei für die Menschen die Einladung, ihre Armut gegen Gottes Reichtum, ihre Schuld gegen seine Vergebung, ihre Ohnmacht gegen seinen Beistand, ihr Leiden gegen Gottes Zuspruch seiner heilenden Nähe, ihre Hoffnungslosigkeit gegen seine unverbrüchliche Hoffnung zu tauschen, betonte der Bischof.

Wer auf diese Weise mit Gott tausche, enttäusche die Menschen nicht länger und glaube zugleich daran, dass ihm nichts mehr unmöglich ist, auch wenn es noch so aussichtslos erscheine. „Denn das Maß ist nicht mehr der endliche Mensch, das Maß ist Gott selbst.“ Ein weihnachtlicher Mensch glaube an den Frieden, auch wenn der Krieg tobt, setze sich für die Würde der Schwachen und Entrechteten ein, auch wenn diese scheinbar keine Chance haben. „Er vertraut der Kraft der Wahrheit, auch wenn die Unwahrheit alles verdreht, und sieht die Möglichkeit, diese Welt zu verändern, auch wenn es scheint, als wäre es sinnlos, einen neuen Versuch zur Veränderung zu starten.“

An Heiligabend verlas Weihbischof Paul Reder die Predigt von Bischof Jung, da dieser wegen einer Erkältung seine Stimme verloren hatte. In dieser Predigt hob der Bischof hervor, dass Gott sich im Menschen Jesus Christus mit den Menschen untrennbar verbunden habe. „Es ist eine Gnade, die uns Menschen groß macht, uns zu Gott erhöht, uns über unsere menschlichen Möglichkeiten hinaus mit Gott verbindet.“ Paulus betone, dass die Menschen sich von ihrer Gottlosigkeit lossagen dürfen, weil Christus die Zusage Gottes an die Menschen ist. „In Christus will er unser aller Vater werden, uns zu seinen Kindern machen. Ja, er will, dass in Christus alle Menschen gerettet werden.“ Um neue Menschen zu werden, ermuntere Paulus die Gläubigen, „besonnen, gerecht und fromm“ zu leben. Besonnen zu sein, bedeutet nach den Worten des Bischofs unter anderem, das Ausmaß der Dunkelheit wahrzunehmen, an das die Menschen sich gewöhnt hätten und zugleich voll Dankbarkeit an der Krippe die Nähe Gottes zu spüren. Es gelte außerdem, darüber nachzudenken, was jeder persönlich im Leben ändern müsse, wenn wirklich wahr sei, was in der Krippe sichtbar werde. „Weihnachten will eine Welt, die wie von Sinnen erscheint, wieder im Sinne Gottes zur Umkehr rufen.“

Mit der Mahnung, „gerecht“ zu leben, meine Paulus, das Kind in der Krippe zum Maßstab des Handelns zu machen. „Gerecht sind deshalb die, die andere nicht beschämen und vorführen. Die sich vielmehr dafür einsetzen, die Würde des Menschen zu wahren und gerade die Verletzlichen und Schwachen in besonderer Weise schützen.“ Dazu gehörten Menschen auf der Flucht, am Rande der Gesellschaft, das ungeborene Leben und die kranken und alten Menschen, erklärte Bischof Jung. „Fromm“ im Sinne des Apostels Paulus meine, das Licht der Geburt Jesu Christi im Herzen nicht ausgehen zu lassen. „Heute Nacht pflanzt er den Eifer in unser Herz, um das Gute zu tun.“

In der Christmette sangen die Domsingknaben unter der Leitung von Domkantor Julian Beutmiller die „Turmbläsermesse“ von Fridolin Limbacher sowie weihnachtliche Motetten und Liedsätze, unter anderem von David Willcocks, John Rutter und George Woodward. Die Dombläser begleiteten den Gesang instrumental. Domorganist Professor Stefan Schmidt spielte die Orgel. Am ersten Weihnachtsfeiertag begleiteten der Domchor, die Solisten Mechtild Söffler (Sopran), Kea Niedoba (Alt), Marcel Hubner (Tenor) und Simon Tischler (Bass) sowie die Camerata Würzburg unter der Leitung von Domkapellmeister Alexander Rüth die Pontifikalmesse mit der „Missa Sancti Nicolai, Hob. XXII:6“ von Joseph Haydn sowie weihnachtlichen Liedsätzen.

Am Silvestertag, 31. Dezember, eröffnet Bischof Jung im Bistum Würzburg das von Papst Franziskus ausgerufene Heilige Jahr 2025. Die Feier beginnt um 15.45 Uhr mit einem Impuls im Würzburger Neumünster. Angeführt vom sogenannten „Synodenkreuz“ ziehen die Gläubigen dann in den Kiliansdom, um dort um 16 Uhr miteinander das Pontifikalamt zum Jahresschluss zu feiern.

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mh (POW)

(0125/0016; E-Mail voraus)

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