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Advent und Weihnachten 2024

Unsere Artikel, Audio- und Videobeiträge zur Advents- und Weihnachtszeit 2024

Ein Moment der Stille im Trubel des Alltags

„Nacht der Hoffnung“ im Neumünster mit besonderer Atmosphäre – Orgelmusik, Impulse, Stille und Gebet – Einstimmung auf das Heilige Jahr 2025

Würzburg (POW) Das Neumünster ist in grünes Licht getaucht, auf der Balustrade des Treppenaufgangs flackern Schalen mit großen Ölbrennern. Davor und auf dem Kiliansplatz verteilen Teams von Helferinnen und Helfern Kerzen an die Passanten. Ein Plakat mit der Aufschrift „Nacht der Hoffnung“ lädt an diesem Samstagabend, 30. November, dazu ein, sich von 17 bis 21 Uhr auf das Heilige Jahr 2025 einzustimmen. Mitten im Trubel des ersten Adventswochenendes und der langen Einkaufsnacht nutzen viele Menschen die Gelegenheit, bei Orgelmusik, Stille und Gebetsimpulsen einen Moment innezuhalten, vor dem Altar eine Kerze zu entzünden und die Atmosphäre auf sich wirken zu lassen. Nach dem Abschluss mit dem „Gebet der Hoffnung“ und dem eucharistischen Segen verlassen die meisten die Kirche mit einem Lächeln. „Schön war’s!“, ist im Vorbeigehen zu hören.

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Das Innere der Kirche ist in farbiges Licht getaucht. Im Eingangsbereich können die Besucherinnen und Besucher ihre Gedanken und Hoffnungen auf Postkarten schreiben und unter Bibelkärtchen mit verschiedenen Sprüchen wählen. Wer mag, nimmt als Erinnerung einen Schlüsselanhänger mit dem Anker als Hoffnungszeichen oder eine kleine Streichholzschachtel mit der Aufschrift „Nacht der Hoffnung“ mit. „Ihr macht das so schön, ich danke Ihnen“, sagt eine junge Frau zu den Helfern.

Vor dem eucharistischen Brot in der auf dem Altar aufgestellten Monstranz flackert ein stetig wachsendes Kerzenmeer. Meditative Orgelmusik, Impulse zu Themen wie „Nacht“ und „Hoffnung“ sowie stille Zeiten wechseln sich ab. Wer mag, kann in der Kilianskrypta noch tiefer in die Stille eintauchen oder an verschiedenen Orten im Neumünster mit einem Seelsorger oder einer Seelsorgerin sprechen. Eine kleine Gruppe trifft sich mit Bischof Dr. Franz Jung zum Glaubensgespräch in der Chorkrypta. Die Frohe Botschaft im Advent sei, dass die Seele schon immer erhoben sei zu Gott, sagt der Bischof. „Jetzt im Advent kommt er uns entgegen und macht uns Mut.“ Wenn man unter Ängsten leide oder depressiv sei, sei es gut, jemandem zum Reden zu haben. „Deshalb gibt es im Advent auch die Einladung zum Beichten, um aus dem Kreisen um sich selbst herauszukommen und wieder Kraft zu schöpfen.“ Zum Abschluss der Nacht sind alle eingeladen, ein Weihrauchkorn in eine Schale mit glühender Kohle zu legen.

Bischof Jung: „Mitten in den Krisen ist Gott uns näher, als wir vermuten“

Zum Beginn der „Nacht der Hoffnung“ feierte der Bischof einen Pontifikalgottesdienst. „Seit Jahren haben wir den Eindruck, nur noch von Krise zu Krise zu taumeln“, sagte er. Die Worte aus dem Evangelium – „Die Menschen werden vor Angst vergehen in der Erwartung der Dinge, die über den Erdkreis kommen; denn die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden“ – klängen zeitlos angesichts der Kriege im Nahen Osten und in der Ukraine, der zunehmenden Polarisierung und Radikalisierung, der angekündigten Entlassungswellen und der vielen Krisen, von der Migrationskrise bis zur Energie- und Klimakrise. Doch das Evangelium sage überraschenderweise genau das Gegenteil: Die Erschütterung sei Vorbote des Kommens des Messias. „Alles, was passiert, will seinem Reich den Weg bereiten in unsere Welt. Advent heißt, zu glauben, dass mitten in den Krisen uns Gott näher ist, als wir vermuten, und dass gerade dann, wenn alles ins Wanken zu geraten scheint, er der Halt unseres Lebens sein will.“

Es gebe die Versuchung, sich durch Rausch und Trunkenheit zu betäuben oder in die Arbeit zu stürzen, um sich abzulenken. Die erschreckende Zunahme der Suchtkranken – Alkohol- oder Drogensucht, Internet- oder Kaufsucht – zeige, wie sich Menschen vor der Realität in Scheinwelten flüchteten. „Die Angst, all dem nicht gewachsen zu sein, ist real, und hier gibt es nichts zu beschönigen“, sagte Bischof Jung. Doch hinterlasse diese Flucht eine immer größere Leere. Still zu werden, zu wachen und zu beten, sei der Schritt in die „heilige Nüchternheit“. „Im Gebet erbitten wir vom wiederkommenden Menschensohn Kraft und Zuversicht.“ Er sei den Menschen in allen Krisen und Erschütterungen nahe. „Wacht und betet, lenkt Euch nicht ab, damit der Herr in diesen Wochen auch in Euer Leben kommt.“

sti (POW)

(4924/1279; E-Mail voraus)

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