Frankfurt am Main/Würzburg (POW) „Die Mitsorge aller um einen guten weiteren Weg der Kirche ist eindrucksvoll deutlich geworden.“ So lautet ein erstes Fazit von Bischof Dr. Franz Jung zum ersten Treffen in Frankfurt am Main im Rahmen des "Synodalen Wegs". „Die erste Synodalversammlung war meinem Eindruck nach ein gelungener Auftakt der kommenden Beratungen. Er macht Mut, gemeinsam Kirche im Geist der Wahrheit und der Wahrhaftigkeit voranzubringen, ohne sich gegenseitig das Katholischsein abzusprechen.“ Die gemeinsame Beratung von Deutscher Bischofskonferenz (DBK) und Vertretern des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) habe an sich schon den Wert, dass man einander kennenlerne und dadurch die Möglichkeit bestehe, Vorurteile abzubauen, indem man miteinander und nicht übereinander rede, erklärt er am Samstag, 1. Februar.
„Jenseits konkreter Entscheidungen ging es in dieser ersten Synodalversammlung vor allem ums Zuhören und Wahrnehmen.“ Dabei sei nach Einschätzung des Bischofs auch die ganze Bandbreite der Meinungen zur Sprache gekommen. „So wurde das Terrain abgesteckt, innerhalb dessen sich die weitere Diskussion entfalten kann.“
Es sei ein konstruktiver Geist zu spüren gewesen. Nicht um das Überbordwerfen der katholischen Lehre sei es gegangen, sondern um die Frage, wie eine Weiterführung und Weitung möglich sein könnte. „Das Ganze geschah aus der Ernüchterung über den sexuellen Missbrauch in der Kirche, aber zugleich auch in einer nüchternen Haltung, die bemüht war, die Lebenswirklichkeit und Lebenserfahrung der Menschen von heute, aber auch die Lebenswirklichkeit und Lebenserfahrung der Menschen innerhalb der Kirche angemessen und realitätsnah zu beschreiben“, erklärt Bischof Jung.
Verbessert werden könne noch das Verfahren zur Abstimmung. Das habe die Diskussion um die Geschäftsordnung deutlich gemacht. Dort sei bisweilen unklar gewesen, ob über den Änderungsantrag oder die Empfehlung der Antragskommission abgestimmt werde. Eine Intervention von Kardinal Reinhard Marx, Vorsitzender der DBK, habe schließlich geholfen, das Verfahren zu klären.
Für Irritationen hat nach den Worten des Bischofs die intransparente Besetzung der vorbereitenden Synodalen Foren gesorgt. Hier habe die Erläuterung der Kriterien für die Zusammenstellung durch Jesuitenpater Dr. Hans Langendörfer, Sekretär der DBK, geholfen, bestehende Vorbehalte abzubauen. „Die Möglichkeit, jeweils fünf weitere Personen aus der Synodalversammlung hinzuzuwählen, hat den Gedanken der Partizipation gestärkt.“
Aus dem Bistum Würzburg wurden Pfarrer Dr. Matthias Leineweber in das Forum „Priesterliche Existenz heute“ hinzugewählt sowie Pastoralreferent Marcus Schuck in das Forum „Leben in gelingenden Beziehungen“. Nach der Gesamtabstimmung über die Zusammensetzung der Foren sind aus dem Bistum Würzburg neben den beiden genannten noch Schwester Dr. Katharina Ganz, Generaloberin der Oberzeller Franziskanerinnen, im Forum „Frauen in Diensten und Ämtern der Kirche“ sowie Weihbischof Ulrich Boom und Fabian Neubert im Forum „Priesterliche Existenz heute“ vertreten.
mh (POW)
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