Würzburg/Frankfurt am Main (POW) Von Donnerstag, 30. September, bis Samstag, 2. Oktober, tagt in Frankfurt am Main die zweite Synodalversammlung des Synodalen Wegs. Im Vorfeld hat die Pressestelle des Ordinariats Würzburg Personen aus dem Bistum Würzburg, die am Synodalen Weg teilnehmen, zu ihren Erwartungen befragt.
Weihbischof Ulrich Boom: „Ich freue mich, dass wir uns wieder ‚face to face‘ treffen. Über die Zeit der Videokonferenzen hinweg haben wir gelernt, gut aufeinander zu hören. Ich hoffe, dass wir etwas von der Freude spüren, dass wir wieder ‚mit Leib und Seele‘ zusammen sein können. Es wird nicht leicht werden, aber ein Synodaler Weg ist nicht unbedingt ein Spaziergang.“
Susanne Bühl: „Von der bevorstehenden Synodalversammlung erhoffe ich mir, dass wir gut miteinander ins Gespräch kommen, nun endlich auch wieder in Präsenz. Es wäre wünschenswert, dass es der Versammlung gelingt, Prioritäten für eine Erneuerung der Kirche zu setzen. Hoffentlich bleibt Raum für grundsätzliche Debatten trotz der Fülle von Texten, die es zu bearbeiten gilt. In vielen vorgelegten Texten wird Bezug auf das Zweite Vatikanische Konzil genommen, das uns auch heute viel zu sagen hat. Ich wünsche mir, dass der Geist des Konzils die Beratungen belebt und zu guten Ergebnissen verhilft.“
Bischof Dr. Franz Jung: „Es ist gut, dass die Sitzung überhaupt wieder real stattfindet und nicht nur im virtuellen Raum. Es wird um zwei Dinge gehen: Zum einen grundsätzlich um die Einschätzung, um die vorliegenden Texte prinzipiell durchzugehen. Zum Zweiten um die detaillierte Arbeit an den Texten. Das wird spannend, weil es zum ersten Mal konkret wird. Ich freue mich darauf und bin gespannt, wie wir diese Sitzung gestalten“
Domkapitular Albin Krämer: „Wir haben die Papiere zur Vorbereitung erhalten. Inhaltlich gibt es unterschiedliche Einschätzungen. Mein Wunsch und meine Hoffnung sind, dass wir uns miteinander in erster Lesung auf einen gemeinsamen Horizont verständigen und bei der zweiten Lesung dann zu konkreten Ergebnissen kommen. Georg Bätzing, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, hat deutlich gemacht, dass das sicherlich nicht einfach werden wird. Die Chance liegt darin, dass die unterschiedlichen Positionen, wie sie auch von einzelnen Bischöfen vertreten werden, benannt werden und dann miteinander um eine Lösung gerungen werden kann. Der Papst hat auf weltkirchlicher Ebene einen Synodalen Prozess gestartet, der sicherlich auch ein wertvoller begleitender Prozess für den Synodalen Weg sein kann. Und zwar in dem Sinne, dass man im geistlichen Gespräch einander zuhört und die Argumente gut austauscht. Beim realen Treffen lässt sich einiges auch in der Pause oder bei einem Spaziergang direkt besprechen.“
Pfarrer Dr. Matthias Leineweber: „Ich denke, uns erwartet viel Arbeit. Die konkreten Texte liegen jetzt vor, auf diesen als Grundlage müssen wir arbeiten. Wir müssen die ganz unterschiedlichen Positionen zu den Texten auf eine gemeinsame Linie bringen und fähig werden, gemeinsame Positionen zu den Foren zu finden und zu formulieren, damit wir im kommenden Jahr zu Abschlusstexten kommen. Wir treten da jetzt in eine entscheidende Phase ein. Eine zweite Erwartung, die ich habe, ist, dass wir schauen, wie wir unseren Prozess, den wir in Deutschland schon länger miteinander gehen, in den internationalen Prozess einbringen, der in Rom im Oktober gestartet wird.“
Pastoralreferent Marcus Schuck: „Ich erwarte erste Richtungsentscheidungen. Die Papiere aus den verschiedenen Foren liegen zur ersten Lesung auf dem Tisch. Wir müssen schauen: Geht das in die richtige Richtung? Das werden wir sehen. Wir müssen auch klären, wie wir gemeinsam unsere Aufgabe erfüllen, die systemischen Ursachen der Missbrauchsfälle und deren Vertuschung anzugehen – mit den Bischöfen, die wieder im Amt sind.“
(3921/0935; E-Mail voraus)
Hinweis für Redaktionen: Fotos abrufbar im Internet