Gerade einmal 44 Tage liegen zwischen Ernennung und Weihe. Nach eigenen Angaben bleibt Reder bis zu seinem Abschiedsgottesdienst an Pfingsten im Pastoralen Raum Schweinfurter Mainbogen aktiv. Vor der Weihe plane er noch ein paar Tage für sich im Kloster Münsterschwarzach. Doch schon jetzt rufen die künftigen Pflichten als Weihbischof. An Christi Himmelfahrt, 9. Mai, braucht Reder für den Ritus Brustkreuz, Bischofsstab und Bischofsring. Deshalb war ein wichtiger Termin in der Gold- und Silberschmiede der Abtei Münsterschwarzach. Am gebrauchten Bischofsstab lassen sich Kratzer und eine deutliche Beule am Ende der Krümme erkennen. „An die Stelle kommt man mit einem Eisen von innen nicht dran und von außen lässt sich das nicht ausbeulen“, erläutert der zuständige Goldschmied Andreas Jurowski. In Reders Augen ist das auch gar nicht nötig. Für ihn ist ein Stab mit Gebrauchsspuren durchaus symbolträchtig: „Hat nicht Papst Franziskus selbst davon gesprochen, dass ihm eine authentische, verbeulte Kirche lieber ist als eine triumphalistische?“ Außerdem stellt das Sonntagsblatt Andreas Wacker vor, Leiter des Mehrgenerationentreffs in Fuchsstadt (Pastoraler Raum Hammelburg). Der 74-Jährige ist auch als Lektor, Kommunionhelfer, Mitglied im Pastoralteam und im Vorstand des Diözesanrats aktiv. Der Oberstleutnant a. D. wurde vom Papst für seinen beständigen Einsatz in der Militärseelsorge zum „Ritter im Orden des heiligen Silvester“ ernannt. „Die Kirche, das war immer meins. Ich komme aus der katholischen Jugendarbeit, und das hat mich geprägt“, sagt Wacker.
(1824/0463; E-Mail voraus)