Franz Jung ist am 10. Juni 2018 zum Bischof geweiht und in sein Amt eingeführt worden. Er ist der 89. Bischof von Würzburg.
Jung wurde am 4. Juni 1966 geboren und wuchs in Ludwigshafen am Rhein auf. Jung war Priesteramtskandidat am Georgianum in München und am Collegium Germanicum in Rom. Am 10. Oktober 1992 wurde er vom damaligen Limburger Bischof Dr. Franz Kamphaus in Rom zum Priester geweiht. Er war Kaplan in der Pfarrei Sankt Anton in Pirmasens und später in der Dompfarrei in Speyer, wo er zugleich als Sekretär von Bischof Dr. Anton Schlembach tätig war. Im Jahr 2001 promovierte Jung an der theologischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität in München mit einer Arbeit zum Thema "Soter – Studien zur Rezeption eines hellenistischen Ehrentitels im Neuen Testament" beim Würzburger Diözesanpriester Professor Dr. Joachim Gnilka im Fach Neues Testament.
Das Wort Bischof kommt aus dem Griechischen (episkopos) und bedeutet Aufseher, Schiedsrichter. Die Bischofsweihe verleiht ihm die Vollmacht, das Wort Gottes verbindlich zu lehren und gegen Verfälschungen des Glaubens vorzugehen. Außerdem ist er als „erster Liturge“ für die Spendung der Sakramente, vor allem Priesterweihe und Firmung, verantwortlich und beauftragt Priester und Diakone. Schließlich leitet ein Bischof seine Diözese im juristischen Sinn und repräsentiert sie. Bei allen Tätigkeiten soll er die Gläubigen zur Einheit zusammenführen. Er hat sich außerdem um die Ökumene sowie um Nichtchristen zu bemühen. Zudem soll er sich um Arme, Verfolgte und Leidende kümmern. Ein Bischof soll ein Beispiel der Heiligkeit geben in Liebe, Demut und Einfachheit des Lebens und die Heiligkeit der Gläubigen fördern.
Der Vorsteher eines Bistums ist nach katholischer Auffassung Mitglied im Kollegium aller Bischöfe, die an Stelle der Apostel wirken. An der Spitze steht der Papst als Bischof von Rom. Dabei handelt aber jeder Bischof nicht im Auftrag des Papstes, sondern im Auftrag Christi. Gleichwohl hat er in seinem Bistum die für die ganze Kirche geltende Ordnung zu fördern sowie Missbräuche zu verhindern. Die katholische Kirche legt besonderen Wert auf die „apostolische Sukzession“ der Bischöfe, das heißt auf die Nachfolge im Glauben der Apostel und Weihe durch andere Bischöfe. Diese sind selbst wiederum durch Handauflegung anderer legitimer Amtsträger in die Traditionskette eingegliedert; so lässt sich das Amt bis auf die Apostel zurückführen.